Kritik zum Lied "Love Love Peace Peace" vom Eurovision Song Contest 2016
Als ich dem Eurovision Song Contest 2016 mit halbem Ohr zuhörte, stieß ich
das Lied "Love Love Peace Peace", das von Måns Zelmerlöw und Petra Mede
gesungen wurde. Das Lied lief außer Konkurrenz zwischen den Liedvorstellungen
und dem Abstimmungsergebnis.
Ich kann mich nicht zurückhalten, darüber einen Review zu schreiben, den Sie
im Folgenden lesen:
Sehr positive Aspekte des Songs sind:
- Er klingt gut - und genau wie ein typisches Eurovisions-Lied. Ich kann nicht
genau den Grund beschreiben - nur eine Anregung: Es gibt zwei
Halbtonrückungen in dem Lied.
- Er ist ironisch (Vermutlich da die Show-Acts etwas übertrieben sind, da viele unter normalen Umständen zueinander unpassende Show-Acts zusammenkommen und da die Moderatoren witzige Aussagen machen (Beispiel: Es werden die zurückliegenden Lieder analysiert, aber dem Zuhörer wird gleichzeitig die Devise "Don't look back!" mitgegeben.) )
- Die Moderatoren sind am Anfang ganz "normal" und am Ende Sänger; diese Verwandlung wird in subtilen Schritten vollzogen: 1) Hintergrundmusik, 2) Kostüm, 3) reiner Gesang, 4) Gesang mit einer großen Show.
- Als Zuschauer ist es schwierig, zu erfassen, wie die Sänger von der Hauptbühne auf die Bühne im Publikum kommen - man kommt erst nach mehrmaligem Hinschauen auf den Trick.
- Das letzte Wort von "[don't look] ->back<-" fällt genau mit dem letzten Paukenschlag der einleitenden Musik zusammen - super Timing!
- Die Reaktion von Frau Mede, nachdem sie ein drittes mal von Herrn Zelmerlöw unterbrochen worden ist, hat auch ein gutes Timing.
- Aus meiner Sicht: Der Text ist gut verständlich - dies macht einen Unterschied zu vielen anderen Liedern, deren Text ich kaum oder nicht verstehen kann. (Dies ist ein von der Textsprache unabhängiges Phänomen.)
Es gibt einige wenige Schönheitsfehler:
- Die Musik ist nicht live, selbst die leise Trommel der Großmutter oder die Trommeln der "Models" oder das "Folklore"-Instrument. (Allerdings ist das in Ordnung, da dies bei jedem ESC-Lied so ist und entsprechend als Anspielung auf den ESC gelten könnte. Nicht zuletzt "gibt ein DJ vor", zu scratchen und brennt ein "Fake"-Flügel)
- Es wird zweimal in kurzer Folge besprochen, ob ein Show-/Liedbestandteil
"effizient" sei. (Ansonsten gibt es wenige Wiederholungen, selbst im
Refrain.) Die Wiederholung könnte aber auch so gewollt sein, um den
Anspruch, dass ein Lied garantiert gewinnen soll, auszudrücken und dass
dabei die Schönheit/Kunst vergessen wird und stattdessen gezielt
Elemente als Gefälligkeiten integriert werden. In diesem Fall muss der Punkt
natürlich als positiver Aspekt gewertet werden!
- Der Text wechselt in kurzen Abständen zwischen ich, du, wir, ...; dies könnte konsistenter sein.
- Die sexuellen Anspielungen könnten zurückhaltender sein (das ist natürlich Geschmackssache).
- Alexander Rybak scheint sich mit jemandem zu unterhalten und mit der Schulter zu zucken.
- Nach dem Wort "snow" hält Måns Zelmerlöw den Ton, aber Petra Mede setzt schnell ab. (Dies ist aber nicht unbedingt ein Fehler, da man daran etwas über den Klang des Gesangs lernen kann.)
Es muss viel Spaß gemacht haben, dieses Lied zu erfinden - und ebenso macht es das, es anzuschauen!